In den Zeiten des Klimawandels ist es an der Zeit, „Glück“ neu zu definieren. Das Motto des 20. Jahrhunderts in der von der Aufklärung beeinflussten westlichen Welt war etwa wie folg: „Verfolge deine individuellen Ziele, um glücklich zu sein.“
Heute sind immer mehr Menschen finanziell und von der freiheitlichen Ordnung ihres Landes ausgehend in der Lage, sich auf den Weg zu ihrem eigenen Glück zu machen. Das ist gut. Aber liegt das eigene Glück heute weiterhin in dem Sinne darin, sich selbst die wichtigsten Wünsche zu erfüllen und seinen eigenen Zielen maximale Priorität zu verschaffen?
Wenn das so wäre, denn würde der Lebensstandard Europas, Kanadas, Nordamerikas, Japans nun auf die Schwellenländern wie China, Brasilien, Russland, Indonesien übertragen werden. Nach den Erfahrungen der letzten 50 Jahre würde das bedeuten: mehr Reisen, mehr Rindfleisch, mehr materielle Produkte pro Haushalt und mehr Fläche.
Alle diese Punkte verschärfen die Umweltprobleme.
Wie wäre es, wenn wir ein kollektives Ziel auch zu unserem eigenen Glücksziel erklären würden? Das Ziel die Erderwärmung auf 1,5°C gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, würde allen Erdbewohnern gleichsam nutzen.
Würde es uns glücklich machen, wenn Inseln nicht untergehen? Wenn Küstenstädte nicht umziehen müssten? Wenn Menschen nicht ihre Heimat verlassen müssten, weil sie dort keine Ernte mehr einfahren können oder weil Erdrutsche und Wetterextreme das Leben dort unmöglich machen?
Würde es uns glücklich machen, wenn wir durch eine gemeinsame Anstrengung, die Vielfalt des Lebens erhalten? Wenn wir die Lebensräume von Tieren und Pflanzen erhalten, auch wenn wir sie nicht essen können oder wollen? Auch wenn wir dadurch Fläche für Produktion und Anbau verlieren?
The pursuit of limiting global warming to 1,5°C equals the pursuit of happiness for human kind. Die Verfolgung des Ziels die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen wäre gleichgesetzt mit dem Ziel der Suche nach dem Glück für die Menschheit.